Organisationsentwicklung in Mütterzentren und offenen Häusern für Jung & Alt
Mittlerweile gibt es eine Vielzahl von Organisationsformen mit unterschiedlicher Komplexität in den einzelnen Zentren. Es gibt Zentren, die seit Jahrzehnten kleine Familientreffpunkte auf zumeist sehr beengtem Raum geblieben sind, es gibt aber auch Zentren, die sich schnell entwickelt haben und zu großen Organisationen herangewachsen sind.
Die einen schneller, die anderen eher langsam – aber alle entwickeln sich doch irgendwie weiter.
Mütterzentren gibt es in NRW nunmehr seit 30 Jahren und neben vielen Erfahrungen, die in dieser Zeit gesammelt werden konnten, gab es über die Jahre auch viele Veränderungsprozesse, die durchlaufen wurden.
Entwicklung bedeutet Veränderung und Veränderung stößt nicht immer auf Gegenliebe bei den Beteiligten.
Wer kennt nicht auch den Spruch: “Früher war alles besser"! Wenn sich Zentren von kleinen Initiativen hin zu großen Treffpunkten für den ganzen Stadtteil entwickeln, entwickeln sich auch die Strukturen und die Form der Organisation weiter. Plötzlich ist scheinbar alles groß und weniger heimelig, Teilhabe und Mitsprache werden komplizierter und Hierarchien unter Umständen stärker.
Besonders wichtig ist bei so einer Entwicklung der Organisation, dass alle Mitarbeiter und ehrenamtlichen Kräfte an diesem Prozess beteiligt werden und erkennen, warum diese Art von Entwicklung für den Verein oder das Zentrum notwendig ist. Es geht darum, Entwicklungsschritte transparent zu machen bzw. im Idealfall gemeinsam zu erarbeiten. Es geht um eine Sensibilisierung für die Entwicklung der eigenen Organisation, um die Balance zwischen Struktur (möglicher Verlässlichkeit) und „Chaos“ (Kreativität) und dem Abgleich von Aufwand und Nutzen der Veränderung (was wird aufgegeben und was wird mitgenommen).
Organisationsentwicklung ist also ein Veränderungs- aber auch Verbesserungsprozess. Man möchte die Organisation so verändern, dass sie den veränderten Anforderungen im weitesten Sinne gerecht werden kann. Für diejenigen, die mitarbeiten, kann es dabei um eine Verbesserung des Klimas, der Kommunikation, der Zusammenarbeit oder der Team- und Konfliktfähigkeit gehen.
Für den Verein, also die Organisation selbst, geht es um eine Verbesserung der betrieblichen Verhältnisse und um eine Anpassung der Strukturen an veränderte Situationen von außen.
Mütterzentren und offene Häuser für Jung & Alt sind Orte der Familienselbsthilfe, so dass hier der Partizipation aller Beteiligten eine große Bedeutung zukommt. Durch die Mitarbeit der unterschiedlichen Männer und Frauen im Zentrum treffen aber oft unterschiedliche Kompetenzen und Bildungshintergründe aufeinander. Trotzdem soll in einem Mütterzentrum jeder ermutigt werden, die eigenen Kompetenzen und Erfahrungen mit in die Arbeit einzubringen.
„Nicht jeder kann alles – aber gemeinsam können wir das, was wir brauchen“
Die Umsetzung dieser Idee ist im Mütterzentrumsalltag oft schwierig. Die Mütter und Väter haben z.T. sehr unterschiedliche Berufs- und Lebenserfahrungen, es gibt manchmal große Altersunterschiede, häufig treffen gegensätzliche Charaktere und Mentalitäten aufeinander, an manchen Stellen gibt es kulturelle Unterschiede oder Sprachbarrieren.
Alle unter einen Hut zu bekommen ist also nicht leicht und das gesamte „bunt zusammengewürfelte“ Team zu beteiligen und damit allen die Möglichkeit zu geben, sich mit der Idee und dem Zentrum zu identifizieren, ist eine große Herausforderung.
Hier braucht es Fingerspitzengefühl, geeignete Methoden und „Urvertrauen“ darauf, dass das Konzept am Ende funktioniert und mit Ausdauer und Nervenstärke aus dem „bunten Haufen“ ein starkes Team wird.
Da das Thema Organisationsentwicklung ähnlich wie das Thema Projektmanagement ein sehr umfangreiches ist und wir hier nur sehr kleine Einblicke geben können, verweisen wir an dieser Stelle auf die Möglichkeit, an einem unserer Seminare teilzunehmen oder uns als Teamer zu buchen. Gerne arbeiten wir mit Euch gemeinsam an der Entwicklung Eurer Organisation.